5. Station (Beate Monzel)

Simon von Kyrene hilft Jesus das Kreuz zu tragen

Auf dem Weg zur Hinrichtungsstätte begegnete ihnen ein Mann aus Zyrene [Kyrene], der Simon hieß. Ihn zwangen die Soldaten, das Kreuz zu tragen, an das Jesus gehängt werden sollte.

Matthäus 27,32 (Übersetzung: Albert Kammermayer)

Bildbetrachtung

Auch wenn nicht immer ganz freiwillig, wer hilft, der erfährt Dankbarkeit.

Nur ein Bildausschnitt: Nur das Kreuz, Hände, darauf die Mutter Erde, die uns trägt. Was drumherum geschieht, sehen wir nicht. Doch wir können es uns vorstellen:

Es ist Bewegung in der Menschenmenge. Manche drängt es nach Hause, manche zu anderen Orten. Einer ist auf dem Weg vom Feld in die Stadt. Seine Heimat: Nordafrika. Sein Lebenslauf: Unbekannt. Seine Kondition: Kräftig. Stärker jedenfalls als der Mann, der inmitten der Menschenmenge sein Kreuz trägt.

Du da, wie heißt du? Sein Name: Simon. Hier. Pack zu. Pack mit an. So lautet der Befehl, mit welchem Recht auch immer.

Simon packt unter das Kreuz. Simon blickt unter das Kreuz. Simon sieht den Mann, völlig kraftlos, aber mit diesen gütigen Augen.

Simon sieht seine Heimat in diesen Augen, sein Libyen, als einen friedlicheren Ort. Simon sieht seinen Lebenslauf in diesen Augen als eine Geschichte voller Sinn. Simon findet Halt in diesem Blick. Er packt zu und trägt dem das Kreuz, der in seinen Augen doch ihn trägt.

Gebet

Gott, du Mitfühlende, du Barmherziger,
wir danken dir,
denn du schenkst uns die Kraft zu tragen,
was uns und unsere Mit-Welt belastet.
Gott unseres Lebens,
deine Kraft und unsere Umkehr bringen Licht in die Welt.
Wir wollen das Engagement der Menschen im Libanon stärken,
für eine freie, offene und gerechte Gesellschaft.

Amen.

Liedimpuls

Wise Guys – Mensch, wo bist du?

Abschluss

Lassen Sie zum Abschluss ihren Gedanken freien Lauf und legen Sie sie in den Taizé-Gesang “Mein Hoffnung und meine Freude”. Hören Sie ihn sich an, singen Sie ihn alleine oder in Begleitung des Videos.

Meine Hoffnung und meine Freude, / meine Stärke, mein Licht. / Christus meine Zuversicht, / auf dich vertrau ich und fürcht mich nicht, / auf dich vertrau ich und fürcht mich nicht.

T: Taizé nach Jesaja 12,2, M+S: Jacques Berthier (1923-1994), Gesang aus Taizé

Quelle und Herausgeber des Kreuzweges: Bischöfliches Hilfswerk Misereor e.V.