Wer ist Gott? Wie ist Gott?
Wie soll dich rühmen ein Wort?
Denn du bist jedem Worte unsagbar.
Wie soll dich schauen eine Einsicht?
Denn du bist jeder Einsicht unfassbar.
Unbenannt du allein: denn du schufest jede Benennung.
Unerkannt du allein: denn du schufest jede Einsicht.
Gregor von Nazianz (329-390), Kirchenlehrer
Gott lässt sich nicht vollständig beschreiben, nicht fassen. Wir Christen sind aufgrund unserer Erfahrung davon überzeugt, dass er nicht nur ein Prinzip oder eine Idee ist, kein „Etwas, sondern ein „Jemand“. Mit Jemandem können wir in Kontakt treten. Und er mit uns. Dieser Kontakt findet in unserem Innersten statt, unserer Seele. Dort, an diesem auch für uns selbst geheimnisvollen und nur teilweise bekannten Ort, sind wir Gott am innigsten verbunden. Auch hier ist er noch der Unfassbare und Unbegreifliche. Und zugleich ist er uns in dieser Tiefe ganz persönlich und besonders nahe, offenbart er uns etwas von sich.
Wie erfahren und glauben wir Gott?
Indem wir unsere Erfahrungen mit ihm beschreiben, beschreiben wir auch ihn, der uns diese Erfahrungen schenkt.
Wenn wir ernsthaft über Gott nachdenken, müssen wir von ihm sprechen, denn nur so werden wir uns allmählich darüber klar, was wir meinen, wenn wir „Gott“ sagen.
aus: Elisabeth-Magdalena Zehe (Hrsg.), Gottesbilder – Impulskarten für Bildungsarbeit, Oasentage und Meditation