Geschichte der Kirche
St. Alban
Im Jahre 926 (nach dem Ungarnsturm) taucht in Büchern des Klosters Weißenburg im Elsass der Ortsname „Kirchhusen“ zum ersten Mal auf. Es wird hier von verwüsteten Huben (Bauernhöfe) berichtet, die von den Ungarn miedergebrannt wurden. Hierbei wird auch ein Kirchengebäude erwähnt, von dem man allerdings nicht weiß, wie lange es schon bestanden hat.
Aus der Beschreibung der Pfarreien von 1582/83 folgt, dass die Pfarrei Kirchhausen zu dieser Zeit dem Bistum Worms (bis 1817) angehörte und schon über 400 Jahre alt war. Nach dem Wormser Synodalbuch hatte auch die frühere Kirche, welche 1468 erbaut worden war und 1841 abgebrochen wurde, den Heiligen Alban zum Patron. Von ihr steht noch der Turm auf der Westseite der jetzigen Kirche, drei Stockwerke hoch, mit spitzem Schieferdach. Das 2. Und 3. Stockwerk hat spätgotische im Kielbogen geschlossene Schallöffnungen und unter dem Dachgesims die Jahreszahl 1579. Die Spitzbogentür am Turm war der Eingang zu der alten, nach Osten gerichteten Kirche.
Man schrieb das Jahr 1815, als der damalige Pfarrer Widenmann sich im Pfarrsprengel von Kirchhausen wie folgt äußerte:
Der Schutzheilige der Kirche ist der Hl. Albanus. Der Turm hat die Jahreszahl 1468. Demnach wurde die Kirche ebenso um diese Zeit in gotischer Bauart gebaut. Für die große Gemeinde ist sie aber viel zu klein um die Hälfte, deshalb besteht schon seit etwa 50 Jahren der Wunsch nach einem Neubau. Innen ist sie ganz schlecht und unter aller Kritik, sie gleicht mehr einem Rauchfang und es dürfte fraglich sein, ob jemals eine Renovierung stattfand. Dachstuhl und Fenster sind sehr schadhaft. Die Kirche hat eine Länge von 70 Schuh und eine Breite von 30. Schuh Im Chor haben 50 Schulkinder Platz, im Langhaus 140 Personen weiblichen Geschlechts und auf der Emporkirche 100 Mannsbilder, Orgel und Musikchor stehen seitwärts. Stehplätze sind es etwa 100.
Auch die Orgel ist in einem sehr schlechten Zustand!
Am 21. Juni 1841 wurde mit dem Abriss der alten Kirche begonnen. Bereits am 5. Oktober 1841 folgte die Grundsteinlegung der heutigen Kirche, die dann an Allerheiligen, also am 1. November 1844 eingeweiht wurde (Benedizierung). Sie wurde nach dem Entwurf von Kreisbaumeister Abel in Ludwigsburg von 1841 bis 1844, unter der Leitung von Pfarrer Karl Warnek, im Finanzkammerstil erbaut und ist mit ihrer Längsachse südnördlich gestellt. Den Zugang von der Straße zu den drei nebeneinander liegenden rundbogigen Türen bildet eine breite Freitreppe. Am 1. November 1844 wurde die neue Kirche geweiht und schon 1853 eine neue Kanzel eingebaut, da die vorhandene ungünstig angebracht war.
In den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts kam eine neuromanische Ausstattung von Benz in Schwäbisch Gmünd in die Kirche. Unter der Leitung von Pfarrer Anton Bühler erfuhr der Kirchenraum 1930/31 eine Ausmalung von Kunstmaler August Blepp (Verklärung auf Tabor, Deckengemälde). 1952/53 wurden bei einer Renovation die hochragenden, neuromanischen Holzaltäre beseitigt.
Im Jahre 1966 schlug der Kunstsachverständige der Diözese Rottenburg-Stuttgart eine gründliche Renovierung der Kirche innen und außen vor. 1972 frischte man in einer kleinen Renovation das Kircheninnere auf und baute die beiden von Josef de Ponte entworfenen Chorfenster ein. 1978 wurde eine grundlegende Renovierung der Kirche in Angriff genommen, welche 1981 abgeschlossen war. Am 1. November 1981 nahm Weihbischof Franz Josef Kuhnle die Altarweihe vor. Die Renovationen von 1972 bis 1981 fanden unter der Leitung von Pfarrer Richard Fischer statt.