Geschichte der Kirche
St. Cornelius und Cyprian
Im Jahre 766 wurde Biberach zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Nach wechselvollem Schicksal, 1586 von Wimpfen aus reformiert, erwarb 1681 der Deutsche Orden das Dorf. Seit 1685 wurde wieder katholischer Gottesdienst in der inzwischen protestantisch gewordenen Kirche gehalten, die jetzt als Simultankirche diente. Bereits 1776 wurde durch das Reichskammergericht der Bau einer eigenen katholischen Kirche empfohlen. Doch erst im Herbst 1861 begann man mit dem Bau. Am 01.06.1862 war Grundsteinlegung, die Weihe der Kirche erfolgte am 11.10.1863. Am 21.07.1865 konsekrierte der Bischof von Rottenburg, Joseph von Lipp, Altar und Kirche. Seit 1865 hatte der Pfarrer von Kirchhausen die Betreuung der Katholiken Biberachs übernommen, wofür 1810 noch ein Excurrentvikar in Kirchhausen bestellt wurde. Dieser erhielt 1867 eine Wohnung in Biberach, worauf man 1872 ein eigenes Expositurvikariat in Biberach errichtete.
Nach Bemühungen in den Jahren 1848, 1921 und 1951 um die Erhebung zur Pfarrei wurde am 15.04.1964 die katholische Pfarrei St. Cornelius und Cyprian durch Bischof Dr. Carl Joseph Leiprecht errichtet. Ihr Gebiet umfasste die Gemeinden Biberach, Bonfeld und Fürfeld.
1962/1963 wurde die Kirche einer gründlichen Innenrenovation unterzogen, nachdem das Äußere im Herbst 1958 renoviert wurde. Eine vergrößerte Empore nahm die neue Orgel auf, die am 09.06.1963 geweiht wurde. Fußboden, Bänke, Wände, Decke, Chorraum, Altäre, Fenster und der Kreuzweg wurden erneuert. Ein Denkmal für die Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkrieges aus der Gemeinde und eine Gedenktafel für Weihbischof Michael Vehe zu seinem 425. Todestag wurden angebracht. Am 03.05.1964 fand die Weihe des neuen Hochaltars durch Weihbischof Wilhelm Sedlmeier statt, wodurch die Erneuerung der Kirche dank treuer Mithilfe der Gläubigen ihren krönenden Abschluss erhielt. Die kirchliche wie bürgerliche Gemeinde begann aufzublühen.
Die 1974 stattfindende politische Eingemeindung nach Heilbronn ließ den neuen Stadtteil weiter wachsen und im gleichen Zuge auch die neu errichtete Pfarrei. Mitte der siebziger Jahre mussten vom damaligen Kirchengemeinderat Überlegungen angestellt werden, um die Voraussetzungen für eine größer werdende Kirchengemeinde zu schaffen. Neben dem bedenklichen baulichen Zustand der früheren Kirche blieb zur übrigen Gemeindearbeit nur ein Raum neben der Pfarrwohnung zur Verfügung, in dem sich alles an Gemeindearbeit abspielen musste, auch für die katholischen Christen in Bad Rappenau-Bonfeld und -Fürfeld, für die bis heute keine eigenen Räumlichkeiten zur Verfügung stehen.
Ein jahrelanges Ringen mit dem Bischöflichen Ordinariat und dem Landesdenkmalamt hatten Pfarrer und Kirchengemeinderat durchzustehen, um ein völlig neues Kirchengemeindezentrum entstehen zu lassen. Für eine gute Zukunft der wachsenden Kirchengemeinde blieb keine andere Lösung. Es war nicht einfach, diese neue Einsicht im Stadium der Vorplanung an Boden gewinnen zu lassen. Umso mehr Dank all jenen, diesich um eine Lösung für die Zukunft jahrelang bemühten. Die Weihe der neuen Kirche, deren Grundstein im Jahr 1984 gelegt wurde, konnte bereits am 1. Advent 1985 durch Bischof Dr. Georg Moser erfolgen. Gleichzeitig konnte das Gemeindezentrum seiner Bestimmung übergeben werden. Seit 2001 besteht die Seelsorgeeinheit „Über dem Salzgrund“, zu der die katholischen Gemeinden Biberach mit Bonfeld und Fürfeld, Kirchhausen und Neckargartach gehören.
Autor: Herbert Scharli