2. Station (Doris Palms)

Jesus nimmt das Kreuz auf seine Schultern

27 Die Soldaten nahmen Jesus in ihre Unterkunft mit und riefen die ganze Mannschaft zusammen. 28 Dann zogen sie ihm seine Kleider aus und hängten ihm einen scharlachroten Mantel um. 29 Aus Dornenzweigen flochten sie eine Krone und drückten sie ihm auf den Kopf. Sie gaben ihm einen Stock in die rechte Hand, knieten vor ihm nieder und riefen höhnisch: „Es lebe der König der Juden!” 30 Sie spuckten ihn an und schlugen ihm mit dem Stock auf den Kopf. 31 Als sie von dem Spiel genug hatten, zogen sie ihm den roten Mantel wieder aus und gaben ihm seine eigenen Kleider zurück. Dann führten sie Jesus ab zur Kreuzigung.

Matthäus 27, 27-31 (Übersetzung: Albert Kammermayer)

Bildbetrachtung

… und all unsere Last. Die Dornenkrone bedeutet mir sehr viel!

Raum zur Umkehr wäre da. Jesus hat ihn eröffnet und dazu eingeladen. „Kehrt um, glaubt an die frohe Botschaft!“ So war es am Anfang, als er begann, öffentlich zu predigen. Doch der Raum zur Umkehr bleibt in all seiner violetten Weite ungenutzt. Er wird zum Raum der Buße.

Die Menschenmenge am Boden nimmt die Gestalt eines dunklen Kreuzes an. Da, am unteren Rand, ist die Uneinsichtigkeit. Hier ziehen Nachbarn Maschendrahtzäune durch Gärten. Hier kündigen zwei Großmächte Abrüstungsverträge. Hier ist die Unnachgiebigkeit. Wir kennen Familien, die nicht miteinander sprechen, und Völker, die keine Grenze überschreiten, sondern fest in gegenseitigen Vorurteilen verharren. Schwer wiegt das alles.

Jesus nimmt das Kreuz auf sich. Das ganze schwere Kreuz. Das Heil wirft seine violetten Strahlen voraus. Sie berühren alle, die am Boden sind.

Gebet

Gott, du Mitfühlende, du Barmherziger,
um uns die Weite deines Himmels zu eröffnen,
nimmt dein Sohn den Weg durch unsere Dunkelheiten auf.
Gib uns den Mut und die Einsicht,
jetzt an seiner Seite zu gehen und umzukehren.
Wir wollen persönlich, politisch und zukunftsorientiert handeln.
Wir werden erste Schritte zum Frieden hin gehen.

Amen.

Liedimpuls

Friedensnetz (Jeder knüpft am eignen Netz)

Abschluss

Lassen Sie zum Abschluss ihren Gedanken freien Lauf und legen Sie sie in den Taizé-Gesang “Mein Hoffnung und meine Freude”. Hören Sie ihn sich an, singen Sie ihn alleine oder in Begleitung des Videos.

Meine Hoffnung und meine Freude, / meine Stärke, mein Licht. / Christus meine Zuversicht, / auf dich vertrau ich und fürcht mich nicht, / auf dich vertrau ich und fürcht mich nicht.

T: Taizé nach Jesaja 12,2, M+S: Jacques Berthier (1923-1994), Gesang aus Taizé

Quelle und Herausgeber des Kreuzweges: Bischöfliches Hilfswerk Misereor e.V.