7. Station (Michaela Klotz)

Jesus fällt zum zweiten Mal unter dem Kreuz

Er hat in den Tagen seines irdischen Lebens mit lautem Schreien und unter Tränen Gebete und Bitten vor den gebracht, der ihn aus dem Tod retten konnte, und er ist erhört worden aufgrund seiner Gottesfurcht.

Der Brief an die Häbräer 5,7 (Neue Einheitsübersetzung)

Bildbetrachtung

Jesus ist tief gebückt, sein Leiden ist unvorstellbar.

So viele Menschen bewegen sich am Straßenrand. Sie johlen. Sie weinen aus Mitleid. Sie lachen hämisch und schadenfroh. Sie rufen einander vor lauter Sensationslust. Das alles wirbelt Staub auf. Am Kreuzweg wird die laue Frühlingsluft aschfahl und grau.

Da fällt Jesus fällt zum zweiten Mal.

Das alles bekommt er mit: die Schadenfreude, den handfesten Streit, die schneidende Schärfe des Lachens.

Noch etwas, das er vom Boden aus sehen kann, drückt ihn schwer: Menschen, die teilnahmslos am Wegesrand stehen. Menschen, die dem Leiden anderer regungslos zusehen können. Menschen, die nichts tun, weil sie nichts tun wollen gegen die Gewalt, gegen den drohenden Untergang, gegen das Leid.

Gebet

Gott, du Mitfühlende, du Barmherziger,
bewege unsere Herzen,
damit wir nicht teilnahmslos am Rande bleiben,
sondern danach suchen,
was wir gegen das Leiden tun können.
Jesus steht für uns wieder auf.
Gib uns die Kraft,
mit ihm und für uns und andere aufzustehen.
Wir wollen mit offenen Augen
und aufrecht durch die Welt gehen.
Wir wollen uns von der Not anrühren lassen
und unsere Augen in Krisen nicht verschließen.

Amen.

Liedimpuls

Flinke Hände, flinke Füße

Abschluss

Lassen Sie zum Abschluss ihren Gedanken freien Lauf und legen Sie sie in den Taizé-Gesang “Mein Hoffnung und meine Freude”. Hören Sie ihn sich an, singen Sie ihn alleine oder in Begleitung des Videos.

Meine Hoffnung und meine Freude, / meine Stärke, mein Licht. / Christus meine Zuversicht, / auf dich vertrau ich und fürcht mich nicht, / auf dich vertrau ich und fürcht mich nicht.

T: Taizé nach Jesaja 12,2, M+S: Jacques Berthier (1923-1994), Gesang aus Taizé

Quelle und Herausgeber des Kreuzweges: Bischöfliches Hilfswerk Misereor e.V.