9. Station (Marianne Koep)

Jesus fällt zum dirtten Mal unter dem Kreuz

13 Siehe, mein Knecht wird Erfolg haben, er wird sich erheben und erhaben und sehr hoch sein. 14 Wie sich viele über dich entsetzt haben- so entstellt sah er aus, nicht mehr wie ein Mensch, seine Gestalt war nicht mehr die eines Menschen-, 15 so wird er viele Nationen entsühnen, Könige schließen vor ihm ihren Mund. Denn was man ihnen noch nie erzählt hat, das sehen sie nun; was sie niemals hörten, das erfahren sie jetzt. 1 Wer hat geglaubt, was wir gehört haben? Der Arm des Herrn – wem wurde er offenbar? 2 Vor seinen Augen wuchs er auf wie ein junger Spross, wie ein Wurzeltrieb aus trockenem Boden. Er hatte keine schöne und edle Gestalt, sodass wir ihn anschauen mochten. Er sah nicht so aus, dass wir Gefallen fanden an ihm. 3 Er wurde verachtet und von den Menschen gemieden, ein Mann voller Schmerzen, mit Krankheit vertraut. Wie einer, vor dem man das Gesicht verhüllt, war er verachtet; wir schätzten ihn nicht. 4 Aber er hat unsere Krankheit getragen und unsere Schmerzen auf sich geladen. Wir meinten, er sei von Gott geschlagen, von ihm getroffen und gebeugt. 5 Doch er wurde durchbohrt wegen unserer Vergehen, wegen unserer Sünden zermalmt. Zu unserem Heil lag die Züchtigung auf ihm, durch seine Wunden sind wir geheilt. 6 Wir hatten uns alle verirrt wie Schafe, jeder ging für sich seinen Weg. Doch der Herr ließ auf ihn treffen die Schuld von uns allen. 7 Er wurde bedrängt und misshandelt, aber er tat seinen Mund nicht auf. Wie ein Lamm, das man zum Schlachten führt, und wie ein Schaf vor seinen Scherern verstummt, so tat auch er seinen Mund nicht auf. 8 Durch Haft und Gericht wurde er dahingerafft, doch wen kümmerte sein Geschick? Er wurde vom Land der Lebenden abgeschnitten und wegen der Vergehen meines Volkes zu Tode getroffen. 9 Bei den Frevlern gab man ihm sein Grab und bei den Reichen seine Ruhestätte, obwohl er kein Unrecht getan hat und kein trügerisches Wort in seinem Mund war. 10 Doch der Herr hat Gefallen an dem von Krankheit Zermalmten. Wenn du, Gott, sein Leben als Schuldopfer einsetzt, wird er Nachkommen sehen und lange leben. Was Gott gefällt, wird durch seine Hand gelingen. 11 Nachdem er vieles ertrug, erblickt er das Licht. Er sättigt sich an Erkenntnis. Mein Knecht, der gerechte, macht die Vielen gerecht; er lädt ihre Schuld auf sich. 12 Deshalb gebe ich ihm Anteil unter den Großen und mit Mächtigen teilt er die Beute weil er sein Leben dem Tod preisgab und sich unter die Abtrünnigen rechnen ließ. Er hob die Sünden der Vielen auf und tart für die Abtrünnigen ein.

Jesaja 52,13 – 53,12 (Neue Einheitsübersetzung) 

Bildbetrachtung

… da in unserem Leben ja auch jeder ein Kreuz zu tragen hat.

Erzählt das Bild von Blumen, von einem Kranz auf deinem Haupt? Erzählt es von einem weißen Gewand, von blütenreiner Leichtigkeit am Weg? Nein, so ist es nicht.

Das Bild erzählt von einem Sturz. Es erzählt von Dornen, die schroff nach außen weisen und nach innen in deine Kopfhaut stechen, bitter und scharf. Das Bild erzählt vom Schmerz und der gebeugten Haltung unter dem schweren Holz.

Vor allem erzählt das Bild von elf Geschichten am Wegrand. Elf steinige Geschichten, fast wie um darüber zu stolpern. Elf Menschen, die dir folgten. Elf Menschen, die den Mut nicht aufbringen, jetzt deinen schweren Weg zu begleiten. Elf Menschen, die auf der Strecke geblieben sind.

Nein, es sind zwölf. Einer ist fast nicht mehr zu sehen. Einer verriet dich. Zwölf sind es, wie die zwölf Stämme des verheißenen Landes. Ein Land mit einer Geschichte, die immer wieder auch unsere Geschichte ist:

Missgunst und Ausgrenzung, Sklaverei und Verfolgung, Wüstenwanderung und Landnahme, Krieg und Gefangenschaft, Unfrieden und Zersplitterung.

Wie oft fällst du mit uns, Jesus und verzeihst uns unsere Schuld!

Du bist geblieben, als der du gesandt warst: Der mit der Liebe Gekrönte. Der mit den Worten meines Gottes.

Gebet

Gott, du Mitfühlende, du Barmherziger,
dein Sohn lässt unser Dunkel zu und stößt es nicht weg.
Unsere Sehnsucht nach deinem Wort begleitet ihn.
In unserem Fallen berühren wir
in dieser Erfahrung des Verloren-Seins
Menschen aller Kulturen.
Wir wollen zusammenstehen
und unter uns den Frieden suchen.

Amen.

Liedimpuls

Gil Ofarim – Alles auf Hoffnung

Abschluss

Lassen Sie zum Abschluss ihren Gedanken freien Lauf und legen Sie sie in den Taizé-Gesang “Mein Hoffnung und meine Freude”. Hören Sie ihn sich an, singen Sie ihn alleine oder in Begleitung des Videos.

Meine Hoffnung und meine Freude, / meine Stärke, mein Licht. / Christus meine Zuversicht, / auf dich vertrau ich und fürcht mich nicht, / auf dich vertrau ich und fürcht mich nicht.

T: Taizé nach Jesaja 12,2, M+S: Jacques Berthier (1923-1994), Gesang aus Taizé

Quelle und Herausgeber des Kreuzweges: Bischöfliches Hilfswerk Misereor e.V.